
Das Beispiel zeigt, dass die Logik des Neoliberalismus trotz der großen Krise weiterhin auf dem Vormarsch ist und immer tiefer in alle Lebensbereiche eindringt. Schulen, Krankenhäuser und auch die Polizei werden im Rahmen des großen Zahlenspiels umstrukturiert und dem Diktat der Kennziffern unterworfen; aus Studenten und Fahrgästen sollen Kunden werden, die agieren wie Rechenmaschinen. Auf dem Weg in die »Informationsgesellschaft« bleibt eine zentrale Ressource auf der Strecke: das Wissen selbst.
Colin Crouch zeigt, wie der Neoliberalismus alternative Formen des Wissens und der Expertise korrumpiert. Denn der Markt ist, anders als seine Anhänger behaupten, keine perfekte Wissensmaschine, die aus anonymen Entscheidungen objektive Erkenntnis destilliert. Im Gegenteil: Lässt man die Logik der Finanzmärkte ungehindert operieren, kann sie das Immunsystem unserer Gesellschaften zerstören.
Colin Crouch
Die bezifferte Welt
Suhrkamp, 244 S., 12,00 Euro
ISBN 978-3-51846-746-6
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